Ich liebe Italien! Nicht nur – aber auch – weil ich mich dort in meine bessere Hälfte verliebt habe. Was liegt da näher, als auf den Internationalen Tag der italienischen Küche hinzuweisen!

Dieser Tag fand bis zum Jahr 2018 immer am 17. Januar statt und kann dort auch immer noch im Kalender gefunden werden. Aber seit 2018 gibt es eine Änderung: der Aktionstag findet seitdem immer an einem anderen Datum statt, das unter dem Zeichen eines berühmten Italieners steht:

2018: A tribute to Gualtiero Marchesi, 19. März
2019: A tribute to Leonardo Da Vinci , 7. Mai
2020: A tribute to Pellegrino Artusi, 2. Juni

Die italienische Küche zählt zu den beliebtesten der Welt: Wem läuft bei dem Gedanken an Pizza, Pasta oder Mozzarella nicht das Wasser im Mund zusammen? Das geht mir genauso und dazu kommt noch, dass die mediterrane Küche ausgesprochen gesund ist.

Der Internationale Tag der Italienischen Küche (International Day of the Italian Cuisines IDIC) wurde als Reaktion gegen die systematische Fälschung der italienischen Küche und ihrer Produkte ins Leben gerufen und soll dem Schutz der Verbraucher*innen dienen. Immerhin wurde 2013 auch die „Dieta mediterranea“ neben 51 Traditionen und Volksbräuchen aus 29 Ländern durch das Komitee der UNESCO in die Listen des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Ein Netzwerk von über 1900 Köch*innen in 70 Ländern weltweit folgen nun dem Komitee des IDIC, um ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Dabei geht es nicht darum Innovationen zu verhindern, sondern Traditionen zu begründen, damit italienische Gerichte überall auf der Welt so zubereitet werden, wie die Tradition es über Jahrhunderte bewahrt hat.

Die italienische Küche entstand erst mit der italienischen Nation und einem Kochbuch des erfolgreichen Bankiers und Literaturkritikers Pellegrino Artusi mit den Namen „La scienza in cucina e l’arte di mangiar bene“. („Die Wissenschaft der Küche und die Kunst gut zu essen“). Die Industrialisierung Italiens und die Elektrifizierung des Kochens führten zum großen Erfolg der italienischen Küche und der Verbreitung in der ganzen Welt.

Die Mittelmeerdiät steht für eine gesunde Ernährungsweise, die hauptsächlich auf Olivenöl, frischem Obst und Gemüse, Getreide und Fisch basiert. Diese Art zu kochen und zu essen, die seit unzähligen Generationen in der italienischen Küche vorherrschend ist, hat seit langem den Ruf, bestimmten Erkrankungen vorzubeugen. Auf eine wissenschaftliche Grundlage stellte bereits vor rund 50 Jahren der Amerikaner Ancel Keys die Vorteile dieser Ernährungsweise, die er im Cilento, in dem kleinen Fischerort Pioppi, über 20 Jahre hinweg untersuchte.

Pioppi hat seinem berühmten Einwohner ein kleines Museum gewidmet: das Museo Vivente della Dieta Mediterranea vermittelt den Besuchern die Grundlagen einer bewussten Ernährung. In Pioppi ist auch die Vereinigung für Mittelmeerdiät beheimatet. Mit der Veranstaltung von internationalen Kongressen und Seminaren trägt diese Vereinigung zur weltweiten Verbreitung der „Dieta Mediterranea“ bei.

Rund um die italienische Küche herrschen viele Mythen: So wurde Bolognese erst seit dem 19. Jahrhundert zu Nudeln gereicht.

Ohne Zweifel würden die meisten Nicht-Italiener*innen, die spontan verschiedene Nudelsorten nenne sollen, zumindest Spaghetti, Maccheroni, Ravioli und Lasagne kennen. Aber es gibt über 400 verschiedene Nudelsorten und jede wird nur zu bestimmten Pastagerichten verwendet. Merke: Nudel ist nicht gleich Nudel! Ob sie allerdings in China oder Italien erfunden wurde, bleibt ein ungeklärtes Geheimnis.

Die italienische Küche besteht zudem aus mehr als Pasta und Pizza und unterliegt zahlreichen regionalen Einflüssen. Kartoffeln und Tomaten, die heute fixer Bestandteil der italienischen Küche sind, kamen erst im 17. Jahrhundert durch die Entdeckung Amerikas auf den Speiseplan.

Die schon zuvor erwähnte Sauce bolognese oder wie man italienisch sagt Ragù Bolognese möchte ich hier in einer veganen Variante vorstellen. Angeregt von Bianca Zapatka, Food-Stylistin und Rezept-Entwicklerin habe ich meine eigene Variation entwickelt, da beim Nachkochen ihres Rezept nicht alle Zutaten im Haus waren. Aber ich finde es schmeckt auch so!

Zutaten

1 Zwiebel gehackt
1 Knoblauchzehe
1 Möhre gehackt
125 g Rote Linsen
1 Dosen Pizzatomaten natur
200 ml Gemüsebrühe
2 TL Oregano
Salz und Pfeffer nach Belieben

  1. Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch dazu geben, glasig anschwitzen.
  2. Möhre dazugeben. 5 – 6 Minuten braten
  3. Dosentomaten und Gemüsebrühe hinzufügen.
  4. Linsen dazugeben und verrühren. Zum Kochen bringen, abdecken und die Hitze reduzieren. Das Ganze ca. 15- 20 Minuten köcheln lassen bis die Linsen weich sind und die Soße eingedickt ist.
  5. In der Zwischenzeit Nudeln, nach Belieben z.B. Spaghetti oder Fusilli, al dente kochen.
  6. Vor dem Servieren die Bolognese mit Salz, Pfeffer und dem Oregano abschmecken. Zu den Nudeln geben und z.B. mit frischem Basilikum garnieren.

Guten Appetit!