Wenn alle Menschen der Erde so essen würden wie wir im globalen Norden, dann bräuchte es zwei Erden. Mit unserem Ernährungsstil verbrauchen wir zu viele Ressourcen. Vor allem unser Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten ist zu hoch. Zum einen müssen die vielen Milliarden Tiere, die uns zur Nahrung dienen, gefüttert werden. Dabei werden rund die Hälfte der weltweit geernteten Ackerpflanzen als Futtermittel verbraucht und es wird viel wertvoller Regenwald gerodet, um Futter-Soja anzubauen. Zum anderen produzieren Rinder bei ihrer Verdauung Methan, ein 21-mal stärkeres Klimagas als CO2. Zusätzlich entsteht in der konventionellen Landwirtschaft „Lachgas“ (Distickstoff-Monoxid) auch ein starkes Treibhausgas.
Um alle Menschen dieser Erde bis zum Jahr 2050 nachhaltig und gesund zu ernähren, ist also eine grundlegende Veränderung unserer Ernährungsweise nötig. 37 Wissenschaftler aus 16 Ländern der sogenannten EAT-Lancet-Kommission, darunter Klimaforscher und Ernährungswissenschaftler, haben eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems geschaffen, die „Planetary Health Diet“ (siehe auch: https://eatforum.org/eat-lancet-commission/).Es ist ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen könnte. Er liefert einen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise.
Wie der Speiseplan der Zukunft bezogen auf eine tägliche Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien aussehen kann, seht ihr hier.
Klar ist: auf Dauer wird es keine Gesundheit ohne einen gesunden Planeten geben🌍.
Die Planetary Health Diet muss jedoch an die unterschiedlichsten Gegebenheiten vor Ort angepasst werden, sowohl an das unterschiedliche Ernährungsverhalten als auch an das unterschiedliche Nahrungsmittelangebot. Folgt man dem Plan wird es zu Veränderungen auf unseren Tellern führen. In Europa müsste sich zum Beispiel der Fleischverzehr🍗🥩🐷🐮 um 70 – 80% verringern. Und regionales und saisonales Gemüse🥦🥬🍠 sowie Hülsenfrüchte sollten weitaus häufiger auf dem Speiseplan stehen. Ebenso müsste der Verzehr von Zucker mindestens halbiert werden.
Die Botschaft der Planetary Health Diet lautet also: Würde jeder Mensch sich überwiegend vegetarisch ernähren, bekäme unsere Erde die Chance sich zu erholen. Das würde dem Klima zugute kommen sowie den Böden, dem (Regen-)Wald und dem Wasserhaushalt. Es würde um das Tierwohl besser bestellt sein und es käme der Artenvielfalt zugute. Und es würden nicht jedes Jahr Millionen Menschen an den Folgen falscher Ernährung, das heißt Über- als auch Unterernährung, sterben. Neben der veränderten Ernährungsweise müsste aber auch die Lebensmittelproduktion nachhaltiger werden und die Lebensmittelabfälle reduziert werden. Und damit die Welt wieder ins Gleichgewicht kommt müsste auch die industrielle Produktion und der Verkehr nachhaltig verändert werden.
Wer sehen möchte, wie eine solche Ernährung in der Praxis aussehen könnte, besucht mich auf Instagram unter @gesundheitskueche_beratung
Und hier noch ein paar Tipps, was jeder für’s Klima tun kann:
- Maßvoll und gut überlegt einkaufen, damit so wenig wie möglich weggeworfen werden muss
- Werdet zum Flexitarier: mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch und tierische Produkte
- Bio-Lebensmittel sind meist günstiger für’s Klima als solche aus konventioneller Landwirtschaft
- Achtet auf die Klimabilanz der Lebensmittel: am besten saisonal und regional kaufen
Und wer noch mehr erfahren möchte kann sich beim BLE-Medienservice die Broschüre „Mein Essen -unser Klima“ kostenlos downloaden.