Endlich Grillzeit – Muss es immer Fleisch sein?

Nach der langen Zeit der Beschränkungen haben wir uns schon darauf gefreut: Sommer, Sonne und laue Sommerabende, Ausflüge ins Grüne, ein Picknick und natürlich Grillen im Garten oder auf dem Balkon, Entspannung und gute Laune tanken.

Zum Grillen gehört für viele das Fleisch einfach dazu – was soll man auch sonst grillen?

Trotz vieler vegetarischer und veganer Alternativen lag der geschätzte Verzehr von Fleisch in Deutschland bei 59,9 kg pro Kopf im Jahr 2019 (Quelle: Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung).
Rechnet man das um auf die Anzahl der Wochen sind das immerhin 1,1 kg Fleisch pro Woche pro Person. Denn in der Statistik werden vom Säugling bis zur Seniorin alle mit eingerechnet. Das heißt, einige Menschen essen sehr viel mehr Fleisch als das, andere wiederum gar keines.
In ihren Empfehlungen spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eindeutig für eine fleischärmere Ernährung aus, die abwechslungsreicher ist und auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst sowie Getreide basiert.
Für den Verzehr von Fleisch und Wurstwaren empfiehlt die DGE 300-600 g pro Woche. Das ist halb soviel, wie tatsächlich verzehrt wird.
Außer dem gesundheitlichen Nutzen, kann der Verbraucher mit seinen Essgewohnheiten auch entscheidend zur Klimabilanz beitragen. Ein hoher Konsum tierischer Produkte verschlechtert die Klimabilanz deutlich. So verursacht Rindfleisch 13,2 kg CO2 pro Kilogramm Fleisch. Bei Schweinefleisch sind es 4,2 kg/kg und bei Hähnchenfleisch 3,7 kg/kg CO2-Äquivalente.
Bei pflanzlichen Erzeugnissen liegen die Werte wesentlich niedriger: Gemüse (153 g/kg CO2-Äquivalente) oder Kartoffeln (199 g/kg CO2-Äquivalente).
Die Ernährungsweise kann also durchaus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wer mag, kann z.B. auf der Webseite „Werde Klimatarier“ die eigene Klimabilanz berechnen: https://www.klimatarier.com/de/index

Das Grillen von Obst und Gemüse muss längst keine Notlösung mehr sein, sondern ist eine echte Alternative zu Grillkotelett und Würstchen. Die in Alufolie eingepackte Grillkartoffel und die gegrillten Maiskolben gelten schon lange als Klassiker der Beilagen. Aber es gibt noch viele weitere schmackhafte fleischlose Alternativen: Feta-Päckchen und mariniertes oder gefülltes Gemüse. Pilze, Paprika oder Zwiebeln zum Beispiel lassen sich hervor­ragend mit Frischkäse füllen. Gegrillte vegetarische Nachtische, wie Ananas oder Bananen, sind schon lange der Renner. Auch mit heimischen Obstsorten wie Äpfeln und Birnen lässt sich experimentieren.

Wer keine Veggie-Würstchen mag, kann auch einmal Grillkäse probieren: Halloumi Käse, der aus Zypern kommt, schmilzt nicht, wenn er warm wird. Daher lässt er sich wunderbar sowohl als dicke Scheibe als auch in Würfeln geschnitten und aufgespießt auf den Grill legen. Vorher in eine Marinade aus Knoblauch, Salz, Pfeffer und Olivenöl einlegen, abwechselnd mit Cherrytomaten und Schalotten auf einen Holzspieß stecken und grillen. Wer es noch nicht kennt, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Und hier noch ein Rezept für eine vegetarische Füllung für Gemüse:

Zutaten:

100 g Fetakäse oder 250 g Mozzarella
2 Bund Frühlingszwiebel
1 Bund Schnittlauch
1 Bund Basilikum
1 kleine Dose Oliven
je 1 Zweig Thymian und Oregano
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl

Alle Zutaten kleinschneiden oder hacken und miteinander vermischen . Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Füllung in das ausgehöhlte Gemüse geben (z.B. bei Riesenchampignons die Stiele entfernen, bei Tomaten die Kerne entfernen) und ca. 10 Minuten grillen. Die Füllung reicht für ca. 8 große Champignons oder 4 große Tomaten.